RIWIS Online - Über die Daten: Definitionen & Metainformationen
 
RIWIS Online
 Home
 Zurück
 Standortwahl

 in English

Definitionen A-Z
 Allgemeine Definitionen

 Kreisreform
   Sachsen-Anhalt
   Sachsen
   Mecklenburg-
   Vorpommern

 Arbeitslosigkeit
 Arbeitnehmer
 Bautätigkeit Gewerbe
 Bautätigkeit Wohnen
 Bautätigkeit Wohnen ETW
 Beherbergung / Hotels
 Betriebe
 Bruttoinlandsprodukt
 Bruttowertschöpfung
 Bürobeschäftigung
 Büroflächen
 Büromieten / Renditen
 Eigentumswohnung
 Einfamilienhaus
 Einkommen
 Einwohner
 Einwohner Prognose
 Einwohnerbewegung
 Einzelhandelsmieten
 Einzelhandelsrenditen
 Einzugsgebiet
 Erschwinglichkeit
 Erwerbstätige
 Fahrzeitradien
 Filialisierung Handel
 Fremdenverkehr
 Gewerbemarkt
 GPI - Total Return
 Haushalte (BBSR 2012)
 Inflation
 Kaufkraft
 Multiplex Kinos
 Nettoabsorption
 Pendler
 Pflegestatistik
 Quartalsdaten
 Reihenhaus
 Shopping Center
 Studenten
 SVP-Beschäftigung
 Transaktionen
 Wohnlagen
 Wohnungsbedarf
 Wohnungsbestand
 Wohnungsmieten
 Zensus

Bevölkerungsprognose

Definition:
Die Bevölkerungsprognose erfolgt für die Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland. Basiszeitpunkt der Modellrechnung ist der 31.12.2017. Von 2011 bis 2017 liegen die Ist-Zahlen nach den jeweiligen Alterskohorten auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung auf der Grundlage des Zensus 2011 (vom 09.05.2011) vor. Ist-Zahlen vor diesem Zeitpunkt basieren in den Alten Bundesländern (einschließlich Berlin-West) auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung auf Grundlage der Volkszählung 1987 bzw. in den Neuen Bundesländern (einschließlich Berlin-Ost) auf Basis des ZER (Zentralen Einwohnermelderegisters der DDR, Stand 03. Oktober 1990). Datengrundlage für die Kreise und kreisfreien Städte sind die Bevölkerungsdaten aus der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung (Statistisches Bundesamt bzw. jeweilige Statistischen Landesämter).

Methodischer Ansatz und Annahmen

Prognose für die Landkreise und kreisfreien Städte

Die durchschnittlichen altersspezifischen Geburtenraten der vergangenen Jahre werden im Prinzip fortgeschrieben, allerdings bei leicht ansteigenden mittleren Gebäralter. Für die durchschnittlichen geschlechts- und altersspezifischen Sterberaten wird ein fallender Trend angenommen, d.h. die Lebenserwartung steigt an. Ferner werden die durchschnittlichen geschlechts- und altersspezifischen Fortzugsraten (über die Kreisgrenzen) der vergangenen Jahre fortgeschrieben. Zur Modellierung des geschlechts- und altersspezifischen Zuzugsverhaltens (Inländer über die jeweiligen Kreisgrenzen bzw. Zuwanderer von außerhalb Deutschlands) wird auf die Prognosezahlen der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (Variante 1 („Untergrenze“) bzw. Variante 2 („Obergrenze“)) Bezug genommen. Deren Ergebnisse / Projektionen werden in der Modellrechnung adaptiert. Zur Modellierung der Flüchtlingsmigration wird auf das Basisszenario des Sachverständigenrates (2015) zurückgegriffen: Im Basisszenario des SVR (2015) schwächt sich die Flüchtlingsmigration von einer Million Personen im Jahr 2015 auf 200 000 Personen im Jahr 2020 ab.

Anmerkungen zum Übergang der 12. auf die 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes (2009, 2015)

Die 13. zwischen den Statistischen Ämtern von Bund und Ländern koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung für Deutschland (2015) zeigt die Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2060. Der ihr zugrunde liegende Bevölkerungsbestand am 31. Dezember 2014 beruht auf der justierten Bestandsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011. Die künftigen Veränderungen in der Größe und – vor allem – im Altersaufbau der Bevölkerung Deutschlands werden mit Hilfe der Bevölkerungsvorausberechnung quantifiziert und die Auswirkungen der aus heutiger Sicht absehbaren demographischen Entwicklungen aufgezeigt. Deutlich werden dabei die Langfristigkeit und Beständigkeit der bevölkerungsdynamischen Prozesse. Auch unter Berücksichtigung der nach dem Zensus 2011 erforderlichen Korrekturen behalten die wesentlichen Aussagen der vorherigen amtlichen Bevölkerungsvorausberechnungen ihre Gültigkeit.

Die wichtigsten Ergebnisse werden anhand von zwei ausgewählten Varianten zusammengefasst. Diese zwei Varianten markieren die Grenzen eines Korridors, in dem sich die Bevölkerungsgröße und der Altersaufbau entwickeln werden, wenn sich die langfristigen demographischen Trends fortsetzen würden. Sie beschreiben die Entwicklung unter den Annahmen einer annähernd konstanten jährlichen Geburtenhäufigkeit, eines Anstiegs der Lebenserwartung um 7 (Männer) beziehungsweise 6 Jahre (Frauen) und unter zwei unterschiedlichen Wanderungsannahmen. Die erste Wanderungsannahme geht von einem Abflachen der anfangs sehr hohen jährlichen Nettozuwanderung von jeweils 500.000 in den Jahren 2014 und 2015 auf 100.000 Personen innerhalb von sechs Jahren bis zum Jahr 2021 aus. Anschließend stabilisiert sich der Wanderungssaldo bei 100.000 Personen pro Jahr (Variante 1: „Kontinuität bei schwächerer Zuwanderung“). Im zweiten Szenario wird angenommen, dass der jährliche Wanderungssaldo bis zum Jahr 2021 stufenweise auf 200.000 Personen sinken und sich dann auf diesem Niveau verfestigen wird (Variante 2: „Kontinuität bei stärkerer Zuwanderung“). Im gesamten Vorausberechnungszeitraum von 2015 bis 2060 würden damit durchschnittlich jeweils 130.000 beziehungsweise 230.000 Personen pro Jahr nach Deutschland zuwandern. Kumuliert ergibt sich daraus ein Nettozuzug von 6,3 bzw. 10,8 Mio. Personen. Aus diesen zwei Annahmen ergibt sich ein Korridor, in dem sich das zukünftige Wanderungsgeschehen abspielen dürfte. Die angenommenen Werte sind als langjährige Durchschnitte zu interpretieren; die tatsächlichen Wanderungssalden werden aller Voraussicht nach starken Schwankungen unterliegen. Hier liegt auch ein Grund verborgen für die signifikanten Unterschiede zwischen beiden Bevölkerungsvorausberechnungen: Dies ist die seit 2009 unvorhersehbare Entwicklung der Zuwanderung. Damals sah man sich einer Situation zurückgehender und teilweise negativer Wanderungssalden (2008 minus 55.743 Personen, 2009 minus 12782 Personen) gegenüber. Im Gegensatz dazu sind die Wanderungssalden aufgrund der ökonomischen und geopolitischen Krisen deutlich über den langfristigen Durchschnitt gestiegen.

Die Korrektur des Bevölkerungsbestandes nach dem Zensus 2011 machte im Vergleich zur 12. bzw. 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (2009, 2015) auch die Neuberechnung der relativen Indikatoren der Geburten und Sterblichkeit erforderlich. Die daraus folgenden Veränderungen in den Geburten- und Sterblichkeitskennzahlen der Gesamtbevölkerung waren allerdings gering und wirkten sich nur marginal auf deren zeitlichen Verlauf aus. Bei der Ableitung der Annahmen zur künftigen Geburten- und Sterblichkeitsentwicklung konnten deshalb mittel- bis langfristige Trends herangezogen werden.

 QuelleStandvonBemerkung
DeutschlandBund14. kBev2019Verwendung der Variante G2-L2-W1 (Untergrenze, sinkende Zuwanderung), Variante G2-L2-W2 (durchschnittliche Zuwanderung)bzw. Variante G2-L2-W3 (Obergrenze, steigende Zuwanderung)
Schleswig-HolsteinLand13. kBev2016Variante 1 - W1
HamburgBund14. kBev2019Verwendung der Variante G2-L2-W1 (Untergrenze, sinkende Zuwanderung), Variante G2-L2-W2 (durchschnittliche Zuwanderung)bzw. Variante G2-L2-W3 (Obergrenze, steigende Zuwanderung)
NiedersachsenLand12. kBev2011Regionale Vorausberechnung der Bevölkerung Niedersachsens bis zum Jahr 2030
BremenLand13. kBev2017"Langfristiger Globalplanung (LGP)" der Städte Bremen und Bremerhaven bzw. Datenbank "Bremen Infosystem" (Juli 2017, Stat. Landesamt)
Nordrhein-WestfalenLand13. kBev2019Angaben zum 01.01. = 31.12. des Vorjahres, Basisvariante
HessenLand13. kBev2016Variante W1
Rheinland-PfalzLand13. kBev20154. regionalisierte Bev. (Mittlere Variante)
Baden-WürttembergLand13. kBev2019reg. Bevölkerungsprognose (mit Wanderungen)
BayernLand13. kBev2018Bevölkerungsvorausberechnung nach Variante W1a
SaarlandLand12. kBev2010Variante 1 - W1
BerlinBund14. kBev2019Verwendung der Variante G2-L2-W1 (Untergrenze, sinkende Zuwanderung), Variante G2-L2-W2 (durchschnittliche Zuwanderung)bzw. Variante G2-L2-W3 (Obergrenze, steigende Zuwanderung)
BrandenburgLand13. kBev2018Bevölkerungsprognose 2017 - 2030 (Basisjahr 2016) vom Dezember 2018
Mecklenburg-VorpommernLand12. kBev2010Aktualisierte 4. Landesprognose. Variante 2
SachsenLand13. kBev20166. regionalisierte Bevölkerungsprognose, Variante 2
Sachsen-AnhaltLand13. kBev20166. regionalisierte Bevölkerungsprognose, Variante V1 (moderate Zuwanderung)
ThüringenLand13. kBev20192. regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung

Stand:
Jahreswerte


Quelle:
Statistische Landesämter, Statistisches Bundesamt